„Jelly Roll“ Morton
(* 20. September 1885 in Gulfport/Mississippi als Ferdinand Joseph La Menthe; † 10. Juli 1941 in Los Angeles) war ein US-amerikanischer Pianist, Komponist und Band-Leader. Er gilt als einer der einflussreichen Jazz-Musiker seiner Zeit.
Mortons Geburtsdatum ist umstritten. Eine Geburtsurkunde existiert nicht; die Angaben schwanken zwischen 1884 und 1890.
Er interessierte sich seit frühester Kindheit für Musik, was vermutlich darauf zurückzuführen ist, dass in seiner Familie große Begeisterung für amerikanische Volksmusik sowie für Opern und Operetten geherrscht hat. Als aktiver Musiker (Posaune) war bislang aber einzig Mortons Vater F. P. La Menthe in Erscheinung getreten. Darüber hinaus ist zu berücksichtigen, dass die kulturelle Vielfalt in New Orleans dem jungen Ferdinand Morton den Einblick in ein sehr breites Spektrum an musikalischen Strömungen ermöglicht haben dürfte.
Als er im Alter von etwa zehn Jahren einen Pianisten in der französischen Oper in New Orleans spielen hörte, war er so fasziniert, dass er begann, Klavierunterricht zu nehmen. Belegt ist, dass er ab 1895 von dem angesehenen Lehrer Professor Nickerson in New Orleans unterrichtet wurde.
Morton war in verschiedener Hinsicht eine markante Figur in der Geschichte der Jazzmusik und des Ragtime. Sein Spiel ist stets kräftig und melodiös und sein Ideenreichtum scheint unerschöpflich gewesen zu sein. Er war auch ein guter Sänger und als Leiter von Bands verstand er es, stets gute Musiker um sich zu vereinen.